Uni-Abschlüsse :
Wo der Diplom-Ingenieur überlebt hat

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Im Multimedia-Labor der TU Dresden
Der Dipl.-Ing. gilt als Markenzeichen deutscher Ingenieurskunst. Aber er hat es schwer unter Tausenden neuen Master-Abschlüssen. Nur wenige Hochschulen halten ihm die Treue. Zu recht?

Bei einem Jaguar sägen Sie auch nicht die Kühlerfigur ab und setzten stattdessen eine Gummiente drauf.“ Stefan Odenbach braucht nur diesen einen kurzen Satz, um klarzumachen, was er davon hält, dass der Diplom-Ingenieur zur bedrohten Spezies geworden ist. Der renommierte Abschluss, der weit über die Landesgrenzen hinaus einen exzellenten Ruf hat, musste seit der Bologna-Reform an den meisten Hochschulen einem Heer von Master-Abschlüssen weichen. Odenbach ist Professor an der Technischen Universität (TU) Dresden und Studiendekan für den Studiengang Maschinenbau. Und er bedauert zutiefst die Entwertung des „Dipl.-Ing.“. Denn zwar gilt er als Markenzeichen deutscher Ingenieurskunst, wird aber mittlerweile nur noch an wenigen Universitäten vergeben. Unter ihnen ist die TU Dresden mit ihren mehr als 30 000 Studenten ein Schwergewicht. „Wir sind glücklich, dass sich der Abschluss Diplom-Ingenieur im sächsischen Hochschulgesetz gehalten hat. Aber wir haben auch jahrelang dafür gekämpft“, sagt Odenbach. „Weil wir es für den richtigen Weg in der Ausbildung halten.“

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